Der Bund plant Länder und Kommunen zu unterstützen und weitere Investitionen für zusätzliche Plätze in der Kindertagesbetreuung zur Verfügung zu stellen. Im Bundestag soll Morgen, 23. März, ein entsprechender Gesetzentwurf der Bundesregierung beraten werden. Die geplante Erhöhung des Sondervermögens "Kinderbetreuungsausbau", würde dazu führen, dass 100.000 zusätzliche Kita-Plätze geschaffen werden und vielerorts zu einer großen Entlastung führen. Auch dies wäre aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes aber nur ein erster Schritt.
"Die Aufstockung des Sondervermögens ,Kinderbetreuungsausbau' um rund 1,1 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren ist wichtig und richtig. Der Bedarf an Kita-Plätzen hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Mit dem quantitativen Ausbau muss aber im Interesse der betreuten Kinder auch eine Erhöhung der Kita-Qualität einhergehen. Deshalb unterstützt das Deutsche Kinderhilfswerk die vom Bundesrat in seiner Stellungnahme zum Gesetzentwurf geforderte Änderung des Gesetzes über Finanzhilfen des Bundes zum Ausbau der Tagesbetreuung für Kinder, mit der auch Investitionen aus dem Sondervermögen in die Kita-Qualität möglich wären. So wichtig der quantitative Ausbau auch ist, die Qualität der Kindertageseinrichtungen darf dabei nicht auf der Strecke bleiben", betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Der eingeschlagenen Weg zur Verbesserung der Qualität in der Kindertagesbetreuung und -pflege muss weiterverfolgt werden. Im letzten Jahr wurde in einer Studie der Bertelsmanns-Stiftung aufgezeigt, dass sich Fachvebände und Eltern bundeseweit für verbindliche Qualitätsstandards im Bezug auf Personalschlüssel, Verpflegung und Ausbildung aussprechen.
"Eine hohe Qualität der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung zahlt sich nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Gesellschaft aus, da eine gute frühkindliche Bildung und Erziehung unterschiedliche Startbedingungen und Zukunftschancen wirksam ausgleichen kann. Sie trägt dazu bei, Bildungsnachteile abzubauen, Armut zu überwinden und Lebensverläufe wirtschaftlich und sozial zu stabilisieren. Für die dringend erforderliche Verbesserung der Qualität in der Kindertagesbetreuung braucht es eine große politische Anstrengung sowie erhebliche Mehrausgaben, für die Bund, Länder und Kommunen gemeinsame Verantwortung tragen. Es braucht aber auch die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und freien Trägern, Gewerkschaften, Verbänden und Elternvertreter/innen, die den Prozess begleiten" so heißt es in einem gemeinsamen Aufruf des Deutschen Kinderhilfswerkes und 15 Verbänden und Nichtregierungsorganisationen (u. a. der BEVKI) zur Vorstellung des Zwischenberichts von Bund, Ländern und Kommunen zur Kita-Qualität im November letzten Jahres.
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